Neugestaltung des ehemaligen Friedhofsgeländes in Schönlind

Neugestaltung des ehemaligen Friedhofsgeländes in Schönlind

Die Neugestaltung des völlig zerstörten Friedhofs des erloschenen Ortes Schönlind (Krásná Lípa) in der Nähe von Eger wurde von Verwaltungsratsmitgliedern vorgeschlagen und als korrekt bewertet. Das in unmittelbarer Nähe des von böhmischen und deutschen Touristen häufig genutzten Radwanderweges auf der einstigen Bahnstrecke nach Schlottenhof (Šlapany) liegende Friedhofsgelände, war in einem beschämenden Zustand. Die Firma, die die Ausschreibung gewann, hat die Arbeiten in 2014 aufgenommen und auch beendet. Bestandteil der umfangreichen Neugestaltung war zum Beispiel auch die Einzäunung eines Teils des Friedhofsgeländes durch kleine wechselnde Ziegelmauern und Wallhecken aus blühenden Sträuchern, die Gestaltung des Eingangsbereichs mit einem taktvollen Kunstwerk oder die Reinigung und Installierung nicht zerstörter Grabsteine. Im hinteren Bereich entstand ein Aussichtspunkt mit dem Ausblick in die Landschaft, ergänzt mit einer einfachen hölzernen Sakralbaukonstruktion.

Krásná Lípa/Schönlind - Informationen aus der Geschichte

Die erste Erwähnung eines Fleckens mit Namen Schönlinten stammt aus dem Jahr 1312. Der Name änderte sich im Laufe der Jahre: 1850 Schönlind, 1920 Krásná Lípa, Schönlind, 1945 Krásná Lípa.

Krásná Lípa befand sich am linken Ufer der Wandreb an der bayerischen Grenze 6 km südlich von Cheb/Eger. Im Jahre 1395 lebten da 16 Bauern und 1424 sind 9 große Bauernhöfe, 5 kleinere Wirtschaften und eine Mühle erwähnt. Das Dorf lag in der Freisch genannten Gegend, wo sich bis zur Regulierung der Grenze im J. 1846 jedes Jahr in der Ausübung der Obrigkeitsrechte das Stift Waldsassen und die Stadt Cheb/Eger wechselten. Die Stadt Cheb besaß auch den nahen Basaltbruch. Im Jahre 1850 wurde Schönlind mit 14 Höfen und 62 Einwohnern zum Teil der Gemeinde Háje (Gehag, auch Koch).

Eine große Veränderung brachte für das Bauerndorf an der Grenze der Bau der Eisenbahnlinie Eger-Waldsassen im Jahre 1865, die die Grundstücke des Dorfes in zwei Hälften teilte. Die neue, bessere Verkehrsverbindung mit der umgebenden Welt durfte erst ab 1893 genutzt werden, als die gemeinsame Haltestelle mit Slapany (Schloppenhof) in Betrieb genommen worden war. Die Mühle am Grenzfluss wurde in jener Zeit um die Sägemühle erweitert, man baute zwei Turbinen. Ab 1907 versorgte sie neun Gemeinden an beiden Seiten der Grenze mit Elektrizität. Im Jahr 1930 bewohnten Schönlind 148 Einwohner in 22 Gehöften.

Die bislang günstige Lage des Dorfes an der Grenze wurde nach 1945 zur Plage. Obwohl nach der erzwungenen Aussiedlung der deutschen Bevölkerung im Jahre 1946 fast alle Güter verhältnismäßig schnell mit neuen tschechischen Bewohnern besetzt wurden, unter denen sich auch eine Familie aus Paraguay befand, das Dorf Krásná Lípa/Schönlind wich nicht vor dem Schicksal der im Grenzgebiet befindlichen Dörfer. Nach dem kommunistischen Umsturz 1948 ist es achtzehn Neusiedlern über die Grenze zu flüchten gelungen. Ab 1949 die letzten 42 in Krásná Lípa lebenden Einwohner wurden schrittweise übersiedelt und ab 1951, als im benachbarten Slapany eine Grenzwachtkompagnie ihren Sitz hatte, Krásná Lípa geriet ins verbotene Gebiet hinter den Drahthindernissen. Bis 1957 wurde das Dorf mit Erde gleichgemacht. Nur der 1902 errichtete Friedhof erhielt sich nach ihm, dem Vergessen und langsamen Verwüsten überlassen.